19.06.23 | Aktualisiert am: 19.06.2023

Gebäude, Quartiere, Industrie, Gewerbe und Handel benötigen große Mengen Wärme und Kälte. Um diese energieeffizient und klimaneutral bereitzustellen, spielen Wärmepumpen und innovative Kältetechnologien zukünftig eine entscheidende Rolle. Das neu formierte Forschungsfeld bündelt die Technologieentwicklung und knüpft an bisherige Forschungsaktivitäten an. Damit wird der Austausch zwischen Forschung, Industrie und Politik fokussierter unterstützt.

Das neue Forschungsfeld Wärmepumpen- und Kältetechnik ist als Arbeitsgruppe Teil des Forschungsnetzwerks Industrie und Gewerbe. Dieses wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) initiiert, um Expertinnen und Experten zu vernetzen und längerfristige Forschungsaktivitäten zu Schlüsselthemen zu intensivieren.

Neben der Ausgründung des neuen Forschungsfelds „Wärmepumpen- und Kältetechnik“ aus dem weitergeführten Forschungsfeld „Wärme und Abwärme“ wird das Forschungsfeld „Thermoprozesse“ (ehemals „Metallerzeugung- und Verarbeitung“) für alle Branchen geöffnet. Dieses kümmert sich um die klimaneutrale Wärmebereitstellung im Hochtemperaturbereich. Damit ist die Wärmeforschung innerhalb des Forschungsnetzwerks Industrie und Gewerbe mit künftig drei aktiven Arbeitsgruppen stark vertreten.

Beim digitalen Kick-off des neuen Forschungsfelds Anfang Juni 2023 haben sich Expertinnen und Experten aus Forschung, Industrie und BMWK getroffen. Gemeinsam haben sie sich über die Ziele sowie mögliche Schwerpunkte ausgetauscht. In seiner Begrüßung betonte der Fachreferent des BMWK, dass die vielfältigen Aktivitäten zur Wärmeforschung mit den drei Forschungsfeldern neu zusammengefasst und klarer sichtbar werden. Damit sollen sich die Mitglieder noch wirksamer vernetzen und effizienter zusammenarbeiten können, um Forschungsergebnisse schneller in die Praxis zu bringen. Mit dieser Fokussierung sollen Forschende zudem Synergien zwischen verschiedenen Forschungsrichtungen besser nutzen können.

Das Forschungsfeld Wärmepumpen- und Kältetechnik begleitet die laufenden Forschungsaktivitäten nahtlos weiter. Zwei Fragen stehen ganz oben auf der Agenda: Wie können die marktreif entwickelten Wärmepumpen im Gebäude- und Quartiersbereich künftig kostengünstig und in großen Stückzahlen produziert werden und dabei noch effizienter, langlebiger und leiser werden? Bei Industriewärmepumpen gibt es dagegen noch viel Forschungsbedarf und Entwicklungspotenzial: Wie kann die individuelle Auslegung und Integration der Wärmepumpe in die Wärmeprozesse vereinfacht werden, um von wenigen Einzellösungen hin zu seriellen Anwendungen zu kommen? Dafür geeignete Forschungsprojekte vorzuschlagen ist ebenso Aufgabe des Forschungsfelds wie der Austausch über Forschungsergebnisse und der Dialog mit dem BMWK.

Kurator des neuen Forschungsfeldes ist Dr. Marek Miara vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE. Er ist seit zwei Jahrzehnten als Forscher aktiv und koordiniert dort die Aktivitäten in der Wärmepumpenforschung. Zudem engagiert er sich als Operating Agent im Annex 62 des Heat Pumping Technologies (HPT) Technology Collaboration Programme (TCP) der Internationalen Energieagentur (IEA). Als Kurator des neuen Forschungsfelds möchte er mit seiner Expertise die Vernetzung von Forschung, Industrie und Politik verstärken, um aktuelle Forschungsfragen zu identifizieren und wirksame Lösungswege zu finden. (ln)

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Wärme- und Kältetechnologien

Für Prozesse in der Industrie braucht es Wärme und Kälte. Innovative Wärme-​ oder Kältetechnologien können diese energieeffizient bereitstellen. Dazu zählen etwa Wärmepumpen und Sorptionskältemaschinen.

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