
Energieforschung in Europa fördern
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert Forschungsvorhaben in der angewandten Energieforschung nicht nur bundesweit, sondern auch auf europäischer und internationaler Ebene. Damit unterstützt das Ministerium gemeinsam mit europäischen Partnerstaaten und der Europäischen Union Forschende, die in europaweiten Konsortien zusammenarbeiten. Gemeinsam wollen sie die Energieforschung vorantreiben und den Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem in Europa schaffen.
Grundlage dafür ist der sogenannte „Strategic Energy Technology Plan“ (Strategieplan für Energietechnologie), kurz SET-Plan. Er adressiert die Energieforschung und konzentriert sich insbesondere auf die kurzfristige und wettbewerbsfähige Entwicklung kohlenstoffarmer Technologien. Diese sollen Europa zukünftig mit Energie versorgen. Der SET-Plan bildet somit den strategischen Überbau für die Energieforschung in der Europäischen Union.
EU-Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa läuft von 2021 bis 2027
In der EU bieten aufeinander folgende Forschungsrahmenprogramme Möglichkeiten zur Projektförderung. So hat die EU-Kommission im Juni 2021 das erste Arbeitsprogramm für das aktuelle europäische Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa (engl.: Horizon Europe) veröffentlicht. Damit können sich Interessierte nun auf eine Förderung bewerben. Horizont Europa läuft insgesamt sieben Jahre, von 2021 bis 2027. Unter anderem fördert das Programm die Forschung und Entwicklung im Themenfeld Klima, nicht-nukleare Energie und Mobilität mit rund 15 Milliarden Euro. Rund die Hälfte dieser Summe soll Energiethemen zugutekommen. Das aktuelle Arbeitsprogramm gilt für die Jahre 2021 und 2022, weitere werden folgen.
European Research Area Networks werden durch Co-funded Partnerships weiter ausgebaut
Bereits unter dem Vorgänger-Programm Horizont 2020 hat die EU-Kommission die European Research Area Networks (ERA-NET) ins Leben gerufen. Hier kooperieren interessierte EU-Mitgliedsstaaten sowie assoziierte Staaten mit der EU, um gemeinsam bestimmte Forschungsthemen zu adressieren. Dabei erfolgen ein strategischer Austausch in Bezug auf EU- und nationale Programme sowie gemeinsame Förderausschreibungen für transnationale Forschungs- und Innovationsprojekte. Dieses bewährte Förderformat will die EU-Kommission nun unter Horizont Europa in sogenannten „Co-funded Partnerships“ weiter ausbauen.
Die bisherigen ERA-NET Cofunds hat die Europäische Kommission im ersten Aufruf mit 33 Prozent kofinanziert. Weitere finanzielle Förderung kommt von nationaler Ebene. Die Mitgliedsstaaten sind auch diejenigen, die die Vorhaben administrativ begleiten. Im Fall der angewandten Energieforschung ist dies auf deutscher Seite das BMWK. Ein ähnliches Vorgehen ist für die Co-funded Partnerships unter Horizont Europa angedacht.
Im Bereich Industrie beteiligt sich Deutschland am ERA-NET ACT, welches sich mit der CO2-Kreislaufwirtschaft beschäftigt.
Energieforschung in der EU
Zudem informiert die Nationale Kontaktstelle Klima Energie Mobilität (NKS KEM) zu den verschiedenen ERA-NETs und berät kostenfrei, interessenneutral und vertraulich zu Fördermöglichkeiten unter Horizont Europa.
ERA-NET ACT — Accelerating CCS Technologies

ACT beschäftigt sich exklusiv mit dem Thema CCS beziehungsweise CCUS – kurz für „Carbon Capture, Utilization and Storage“. Damit werden alle Technologien und Prozesse beschrieben, die CO2 als verwertbaren Stoff behandeln.
zum ERA-NET ACT