24.11.2022

Kueppers Solutions hat eine effiziente und klimafreundliche Alternative zu gängigen Erdgas-Brennern geschaffen. Beim Deutschen Zukunftspreis, einer Auszeichnung des Bundespräsidenten für Technik und Innovation, zählt das Team nun zum „Kreis der Besten“. Grundstein legte das Forschungsprojekt AdReku.

Bernd-Henning Feller, Jens te Kaat und Dan-Adrian Moldovan von Kueppers Solutions (v.l.n.r)
©Deutscher Zukunftspreis Ansgar Pudenz
Sie zählen zum "Kreis der Besten" beim Deutschen Zukunftspreis 2023: Bernd-Henning Feller, Jens te Kaat und Dan-Adrian Moldovan von Kueppers Solutions mit ihrer Entwicklung "iRecu®".

„Resilienz für die Gasversorgung – 3D-Reku-Brenner senkt Erdgasverbrauch und eröffnet die Zukunft mit Wasserstoff für die Industrie“ lautete der offizielle Titel der Entwicklung, mit der Jens te Kaat, Bernd-Henning Feller und Dan-Adrian Moldovan von Kueppers Solutions nominiert waren. Aus einer Vorauswahl von 24 Einreichungen ist das Team nun unter die besten drei gekommen.

Damit hat die Jury Kueppers Solutions in den „Kreis der Besten“ aufgenommen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ehrte die Forscher mit einer Urkunde. Diese Auszeichnung ist ein großer Erfolg für das mittelständische Unternehmen aus Dortmund — vor allem, da sowohl das Gewinnerteam als auch das andere Finalisten-Team von Großkonzernen kommen.

(Die Aufzeichnung der Verleihung des Deutschen Zukunftspreises ist in der ZDF-Mediathek zum Nachschauen verfügbar. Das Forscherteam von Kueppers Solutions stellt ab ca. 28:30min ihre Entwicklung vor.)

3D-gedruckter Brenner ermöglicht signifikante Einsparungen in vielen Industriezweigen

Die Entwicklung, mit der Kueppers Solutions beim Deutschen Zukunftspreis unter die Finalisten gekommen ist, ist der Dual-Fuel-Brenner „iRecu®“. Dieser lässt sich sowohl mit Erdgas als auch mit regenerativen Energieträgern wie grünem Wasserstoff betreiben, ohne dass eine zusätzliche Umrüstung nötig ist.

Das Forschungsteam von Kueppers Solutions vor einem Stahlwerk
© Deutscher Zukunftspreis Ansgar Pudenz
Beispiel Stahlindustrie: Unternehmen mit hohem Wärmebedarf können ihren Brennstoffverbrauch und ihre CO2-Emissionen mit dem neuen Brenner senken.

Damit ist er für zahlreiche Branchen interessant, um Produktionsprozesse klimafreundlicher zu gestalten. Gerade Industrien wie die Stahl-, Eisen-, NE-Metall-, Glas-, Zement-, Chemie- oder Lebensmittelindustrie haben einen großen Bedarf an Wärme, der bislang überwiegend aus fossilen Quellen gedeckt wird.

Hergestellt im metallischen 3D-Druck-Verfahren, kann der innovative Wärmetauscher des „iRecu®“ Verbrennungsluft mithilfe rückgewonnener Wärme optimal vorwärmen . Dadurch lassen sich durchschnittlich 15 Prozent Brenngas einsparen. Für Anlagenbetreiber bedeutet das, dass sie auch bereits vor der Umstellung auf klimafreundliche Gase signifikant Brennstoff einsparen und damit ihre CO2-Emissionen reduzieren können. Übertragen auf die zahlreichen möglichen Einsatzbereiche kann die Entwicklung unmittelbar einen wichtigen Beitrag für die Energiewende leisten. Zu den ersten großen Anwendern des „iRecu®“ zählen etwa Mannesmann (Salzgitter-Konzern) und thyssenkrupp.

Grundstein für die Entwicklung legte das Forschungsprojekt AdReku

Dem „iRecu®“ geht eine langjährige Forschung und Entwicklung voran, zu der insbesondere das Forschungsprojekt AdReku beigetragen hat. Darin hat ein Forschungsteam von Kueppers Solutions und dem Gas- und Wärmeinstitut Essen einen neuartigen Brenner entwickelt, bei dem sowohl das Gasmischsystem als auch der Wärmeübertrager – der sogenannte Rekuperator — im 3D-Druck gefertigt werden. Die im Brenner eingesetzten Materialien und die filigranen Strukturen des Rekuperators helfen dabei, Brenngase und Luft besser vorzumischen und den Wärmeaustausch zu optimieren. Damit steigt die Effizienz des Brenners und der Brennstoffbedarf reduziert sich.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat das Forschungsprojekt AdReku von 2019 bis 2021 im 7. Energieforschungsprogramm gefördert. Nach Abschluss von AdReku hat Kueppers Solution die Projektergebnisse unternehmensseitig weiterentwickelt und den Brenner erfolgreich am Markt platziert. In den vergangenen Jahren war das Unternehmen mit der neuen Technologie bereits mehrfach unter den Finalisten und Gewinnern verschiedener Preise, so etwa 2022 beim Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt und 2020 beim Innovationspreis der Deutschen Gaswirtschaft. (ln)

AdReku: Entwicklung eines additiv gefertigten rekuperativen Brennersystems zur Effizienzsteigerung und Schadstoffreduzierung

För­der­kenn­zei­chen: 03EN2013A-B

Projektlaufzeit
01.07.2019 30.06.2021 Heute ab­ge­schlos­sen

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