11.04.2023

Im Forschungsprojekt 3Demo haben Forschende ein System entwickelt, das raumlufttechnische Anlagen möglichst effizient steuert. Mit Echtzeitmessungen und Simulationen wird die Luftqualität in der Produktion exakt bestimmt und geregelt. Im Praxistest sparte ein Projektpartner so rund 20 Prozent Energie ein.

Industriebetriebe müssen auf Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Emissionen und Strömungsgeschwindigkeit achten, um die Qualität der Produkte und die Arbeitssicherheit zu gewährleisten. Um die Luftqualität in Produktionshallen zu optimieren, werden raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) eingesetzt. Diese Anlagen können lüften, die Luft heizen, kühlen, be- oder entfeuchten und Emissionen filtern. Allerdings ist der Betrieb von RLT-Anlagen energieintensiv und trägt je nach Branche erheblich zum Energiebedarf bei. Darüber hinaus werden die Anlagen oft über den tatsächlichen Bedarf hinaus betrieben.

Ein Konsortium aus insgesamt acht Partnern aus Wissenschaft und Industrie hat sich zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch von RLT-Anlagen in Produktionshallen zu reduzieren. Hierfür haben sie im Forschungsprojekt 3Demo ein 3D-Emissionsmonitoring-System und die dafür notwendigen technischen Komponenten entwickelt und getestet. Das Monitoring dient als Basis für Dienstleistungskonzepte, die sich auf den energieeffizienten Betrieb von RLT-Anlagen und anderer technischer Gebäudeausrüstung, kurz: TGA, konzentrieren. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat das Vorhaben mit rund zwei Millionen Euro unterstützt.

„In mehreren Industrie- und Verbundforschungsprojekten mussten wir feststellen, dass ein großer Anteil der RLT-Anlagen in Produktionsumgebungen erfahrungsbasiert betrieben wird. Da diese Anlagen auch die Sicherheit für Mitarbeitende und die Produktqualität direkt beeinflussen können und im Betrieb selbst oftmals wenig Transparenz über die Raumluftqualität besteht, werden sie häufig überdimensioniert. Daraus ist die Vision für das Projekt 3Demo entstanden. Die von uns entwickelte ergänzende Kombination von realer Messtechnik mit digitalen Simulationsmodellen ermöglicht einerseits den Energiebedarf der RLT-Anlagen zu senken und gleichzeitig die Sicherheit der Produktionsbedingungen zu steigern.“, erklärt Dr. Max Juraschek von der TU Braunschweig, die das Projekt koordiniert hat.

Mehr zu 3Demo lesen Sie im ausführlichen Projektporträt auf energiewendebauen.de.

Ein Industrieprozess wird digital auf einem Laptop analysiert.
©zapp2photo - stock.adobe.com

Industrieprozesse digitalisieren

Mit digitalen Technologien können Unternehmen ihre Prozesse effizienter und flexibler gestalten. Sie schaffen intelligente Wertschöpfungsketten und neue Geschäftsmodelle. Das spart Ressourcen, Kosten und Energie.

zum Thema
Symbolbild Big Data, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz: Hand berührt virtuellen Kopf
©sdecoret

Künstliche Intelligenz und Sensorik

Flexibler, intelligenter und effizienter: Künstliche Intelligenz und smarte Sensoren für die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine können die Industrie transformieren und haben großes Potenzial, die Produktion energieeffizienter zu machen.

zum Forschungsthema

Zum Projektporträt

Weitere Details zu 3Demo bietet ein ausführliches Projektporträt auf energiewendebauen.de.

zum Porträt
Newsletter

Nichts mehr verpassen

©nightman1965/iStock/thinkstock
News Eine kleine grüne Pflanze wächst aus einer Steinritze hervor
©Jean-Sébastien M - stock.adobe.com

KI-Plattform unterstützt KMU
Mit ecoKI künstliche Intelligenz einfacher einsetzen und energieeffizienter produzieren

Prozesse digitalisieren, Energiepotenziale ausschöpfen. Mit der ecoKI-Plattform sollen KMU Digitalisierungsziele zukünftig schneller erreichen können.

mehr
Das Informationssystem EnArgus bietet Angaben zur Forschungsförderung, so auch zu diesem Projekt.