PHI-Factory
Die Fabrik der Zukunft bezieht Energie flexibel und zeitvariabel
PHI-Factory kann das Stromnetz entlasten
PHI ist das Formelzeichen für die Phasenverschiebung von Strom und Spannung und gab dem Forschungsprojekt seinen Namen. Es ist eine Kenngröße für die Blindleistung im Netz, die für Verbraucher nicht nutzbar ist.
Vernetzte Fabrik: Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz
Während der mehr als dreijährigen Projektlaufzeit hat das Wissenschaftlerteam immer wieder Produktionen in der ETA-Forschungsfabrik durchlaufen lassen und so über ein Energiemanagement-System jede Menge Daten gesammelt.

Auch die Industriepartner haben Daten erhoben und ausgewertet, sodass für Simulationen eine breite Datenbasis verfügbar war. Ziel des übergeordneten Energiemanagements war unter anderem die Leistungs-, Arbeits- und Zusatzkosten in der Fabrik über eine energieoptimierte Betriebsführung zu verbessern: Lastspitzen glätten, energieadaptive Produktion planen sowie optimale Be- und Entladestrategien von Speichern entwickeln.
Über Systemdienstleistungen, wie etwa das Einspeisen von Strom ins Netz, kann die PHI-Factory Erlöse erwirtschaften und über eine verbesserte Netzqualität Zusatzkosten minimieren.
Aus der breit angelegten Datenbasis haben die ForscherInnen eine Art Bibliothek für die Energiesimulation von optimalen Produktions- und versorgungstechnischen Anlagen entwickelt. Dabei sind auch Methoden aus dem Bereich des maschinellen Lernens für industrielle Energiesysteme eingesetzt worden, wie etwa Prognoseverfahren auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI). Dabei konnten, je nach Versorgungssystem und Rahmenbedingungen über 20 Prozent der Energiekosten reduziert werden.
Die in PHI-Factory entwickelten KI-gestützten Anwendungen haben vielversprechende Potenziale aufgezeigt, die weiterentwickelt werden sollen, damit ganzheitliche Ansätze in den Bereichen Energieeffizienz und Energieflexibilität tatsächlich in die Industrie übertragen werden können. (az)
Speichersysteme in der PHI-Factory
Die WissenschaftlerInnen haben im Forschungsprojekt PHI-Factory untersucht, wie dezentrale Erzeuger- und Speichersysteme in das Energiemanagement eingebunden werden können: Ein elektrischer Energiespeicher ermöglicht im autarken Betrieb der Fabrik etwa E-Fahrzeuge an die PHI-Factory anzukoppeln und aufzuladen.
Weitere Beispiele für Anlagen, die im Forschungsprojekt genauer betrachtet wurden, sind Lüftungsanlagen, Blockheizkraftwerke, Stromspeicher und Werkzeugmaschinen. Die entwickelten Lösungen hat das Wissenschaftlerteam in der ETA-Forschungsfabrik integriert und experimentell erprobt.