20.10.2022

Die Wärmewende erfolgreich umsetzen – technisch, wirtschaftlich und politisch. Das Fokusthema der Jahrestagung des ForschungsVerbunds Erneuerbare Energien (FVEE) ist aktueller denn je. In zahlreichen Vorträgen haben Forschende neue Technologien und Strategien dafür vorgestellt.

Auf der Tagung Mitte Oktober tauschten sich die Expertinnen und Experten darüber aus, wie sich die Wärmewende beschleunigen lässt. Die Leiter der Veranstaltung betonten, wie dringend eine nachhaltige sozialverträgliche Wärmeversorgung sei und, dass bereits genügend Wissen für die kommenden Schritte vorhanden sei. Jetzt gelte es, dieses in ein ganzheitliches Konzept einzubringen, um die Wärmeversorgung klimaneutral und effizient zu realisieren.

Dr. Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) betonte, die Aktualität der Problematik Wärmeversorgung. Es sei wichtig, den Wärmesektor, der immer im Schatten des Stromsektors gestanden hätte, genauer zu betrachten. Die Schlüsseltechnologien, die es brauche, um von Kohle, Öl und Gas wegzukommen, müssten nochmals beschleunigt werden: Energieeffizienz und Sanierung, Wärmepumpen und zu einem geringeren Teil Biomasseheizungen sowie grüne Fernwärme. Graichen verwies zudem auf den Förderaufruf Klimaneutrale Wärme und Kälte des BMWK und rief die Forschenden dazu auf, sich mit Ihren Ideen zu beteiligen. 

Im Laufe der Tagung gaben Expertinnen und Experten aus dem Gebäude-, Industrie- und Wärmesektor Einblicke in den aktuellen Forschungsstand. Sie präsentierten technologische und konzeptionelle Lösungen und Ansätze, die dazu beitragen, die Wärmewende zeitnah umzusetzen. Dabei spielt neben dem Beitrag zum Klimaschutz auch die Versorgungssicherheit eine wichtige Rolle. 

Wärme flexibel in der Industrie einsetzen

In der Industrie ist die Prozesswärme ein wichtiger und energieintensiver Baustein. So macht sie global rund ein Fünftel der genutzten Energie aus. Auf der FVEE-Tagung präsentierten Forschende verschiedene Lösungsansätze, wie Prozesswärme nachhaltiger zur Verfügung gestellt werden kann – etwa durch Hochtemperatur-Wärmepumpen, konzentrierte Solarenergie oder Bioenergie. Neben nachhaltigeren Energiequellen spielt in der Industrie jedoch auch der effiziente und bedarfsgerechte Einsatz von Prozesswärme eine wichtige Rolle. Hier sprachen die Forschenden insbesondere über Möglichkeiten, mit denen sich Prozesswärme einsparen lässt, und über Hochtemperatur-Wärmespeicher. Diese können Wärme flexibel und zeitunabhängig zur Verfügung stellen. Weiterhin thematisierten die Expertinnen und Experten, welche nachhaltigen Energieträger für die wärmeintensive Industrie geeignet sind.

Einen ausführlichen Bericht zur Tagung finden Sie auf den Seiten der Forschungsnetzwerke Energie.

Zu den Forschungsthemen im Bereich Wärme und Kälte

Eine Wärmepumpe in einem großen silbernen Kasten ist vor Gebäuden zu sehen.
©Hermann - stock.adobe.com

Wärme- und Kältetechnologien

Für Prozesse in der Industrie braucht es Wärme und Kälte. Innovative Wärme-​ oder Kältetechnologien können diese energieeffizient bereitstellen. Dazu zählen etwa Wärmepumpen und Sorptionskältemaschinen.

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Energieintensive Industrie: Ein Arbeiter am Ofen im Stahlwerk mit glühender Hitze.
©photollurg - stock.adobe.com

Abwärme

Industrieprozesse laufen häufig unter hohen Temperaturen ab. Es entsteht Abwärme, für die Unternehmen oft keine wirtschaftliche Verwendung mehr finden. Dabei kann sie durchaus noch genutzt werden.

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Video-Interview (v.l.n.r.) Dr. Dietrich Schmidt vom Fraunhofer-Institut IEE, Dr. Stefanie Tafelmeier vom ZAE Bayern, Fabian Hüsing vom Institut für Solarenergieforschung und Prof. Dr. Hans-Martin Henning, Leiter des Fraunhofer-Instituts ISE.
©Projektträger Jülich/Forschungszentrum Jülich GmbH
Stimmen der FVEE-Tagung

Im Video
Wie Forschende die Wärmewende voranbringen

Welche Lösungen werden unsere Wärmeversorgung künftig prägen und woran wird jetzt gearbeitet? Das haben wir Forschende auf der FVEE-Tagung gefragt.

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